Der Smart Parking Blog by Arivo

Vor- & Nachteile der Kennzeichenerkennung für Parkhäuser

Geschrieben von D. Hackinger | 4.10.2024

Ticketlose Parksysteme mit Kennzeichenerkennung revolutionieren das Parken und setzen seit einigen Jahren neue Maßstäbe für die Parkraumbewirtschaftung. Die Kennzeichenerkennung überzeugt im Betrieb von Parkhäusern mit zahlreichen Vorteilen und ist heute eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Ticketsystemen. In diesem Beitrag stellen wir die Vor- und Nachteile von Kennzeichenerkennungssystemen gegenüber.

Inhalt

Vorteile

1.  100% digital

2.  Minimaler Wartungsaufwand

3.  Geringer Verwaltungsaufwand

4.  Beschrankt sowie unbeschrankt möglich

5.  Einfache Integration von Handyparken

6.  Schnelle Ein- & Ausfahrt

7.  Maximaler Komfort beim Parken

8.  Umweltfreundlich

Nachteile

1.  Mögliche Fehllesungen

2.  Ticketloses Parken für einige noch ungewohnt

3. Daten­schutz­richt­linien sollten beachtet werden

Fazit

 

 

Vorteile

 

1. 100% digital 

Mit der Kennzeichenerkennung oder License Plate Recognition (LPR) wird Parken vollständig ticketlos. Bei der Ein- und Ausfahrt wird das Kennzeichen automatisch erkannt und so die Parkdauer berechnet.

Durch das automatische Lesen der Nummernschilder entfällt das Ziehen eines Tickets. So wird 100% digitales Parken sowie Parkplatzmanagement möglich. Digitale Systeme sparen nicht nur hohe Mengen an Papier ein, sondern ermöglichen auch die Automatisierung des Parkflächenbetriebs.

Genauso wie in anderen Branchen, machen Digitalisierung und Automatisierung in der Parkbranche heute das möglich, was einmal Traumschlösser waren. Und Parkraum Betreibende profitieren dadurch von einer Reihe an Vorteilen im Vergleich zu traditionellen Parksystemen.

Wir von Arivo haben schon zahlreiche Parkflächen mit unserer Kennzeichenerkennung und Parking Software ausgestattet. Ein Beispiel davon ist die Stadtgarage der Stadt Dornbirn (Österreich), wo nun ein komplett digitaler Betrieb der Parkfläche möglich ist.

 

 

2. Minimaler Wartungsaufwand

Traditionelle Parksysteme sind anfällig für Ticketklemmen, Papierstaus oder Ausfälle von mechanischen Komponenten wie Ticketdruckern oder zum Ticket-Handling. Diese Ausfälle verursachen nicht nur Kosten für Ersatzteile und Arbeitszeit, sondern führen auch zu Betriebsunterbrechungen, die den Ablauf stören.

Bei ticketlosen Systemen hingegen entfallen bewegliche, wartungsanfällige Teile komplett, was den Wartungsaufwand und die damit verbundenen Kosten erheblich reduziert. 

Wird zusätzlich noch auf gedruckte Kassenbons oder Bargeld verzichtet, reduziert sich die Anfälligkeit von Parksystemen für mechanische Probleme noch weiter.

Bei unserem Arivo Parksystem wird der klassische Kassenbon durch einen digitalen Beleg ersetzt. Park-KundInnen können nach der Zahlung am Kassenterminal per QR-Code-Scan ihren Beleg abrufen, speichern oder bequem weiterleiten.

 

3. Geringer Verwaltungsaufwand

Schon wieder vergessen, das Papier im Ticketautomaten aufzufüllen? Haben Parkende wieder ihr Ticket verloren? Ist die Dauerparkverwaltung mühsam und zeitaufwendig? Solche alltäglichen Probleme sind bei Ticketsystemen an der Tagesordnung und verursachen einen erheblichen Verwaltungsaufwand.

Verwaltungsaufwand im Zusammenhang mit Tickets entfällt

Die regelmäßige Wartung und Reinigung von Ticketautomaten sowie das Nachfüllen von Papier beanspruchen wertvolle Zeit und Personalressourcen. Auch der Aufwand im Kundenservice bei verlorenen Tickets erfordert nicht nur zusätzliche Ressourcen, sondern kann für MitarbeiterInnen und KundInnen gleichermaßen frustrierend sein.

 

Aufwand in der Dauerparkverwaltung wird maßgeblich reduziert

Durch die Möglichkeit, Kennzeichen im System zu hinterlegen, ergeben sich für die Verwaltung von Dauerparkenden oder VertragskundInnen viele Einsparungspotenziale beim manuellen Aufwand:

  • Die manuelle Ausgabe und der Versand von Dauerparkkarten entfallen.
  • Parkverträge können online abgeschlossen werden.
  • KundInnen können ihre Stammdaten, Kennzeichen und Zahlungsmittel selbstständig über ein digitales Kundenportal verwalten.

Mit der Einführung eines kennzeichenerkennungsbasierten Systems gehören diese lästigen Aufgaben der Vergangenheit an. Mitarbeitende können sich auf wichtigere Aufgaben konzentrieren. Das Ergebnis? Ein reibungsloserer, effizienterer und kostengünstigerer Betrieb, der sowohl den Parkplatz-NutzerInnen als auch der Verwaltung zugutekommt.

 

4. Beschrankt sowie unbeschrankt möglich

 

Die Kennzeichenerkennung bietet Parkflächen-Betreibenden die Freiheit, zwischen Systemen mit oder ohne Schranken zu wählen. Ein beschranktes System hat Vorteile wie eine einfachere Zutrittskontrolle. Bei Freeflow-Systemen hingegen wird auf Schranken verzichtet, was den Parkenden noch mehr Komfort bei der Ein- und Ausfahrt bietet. BetreiberInnen profitieren dabei von mehreren Vorteilen:

  • Niedrigere Investitionskosten
  • Kein Bedarf für eine 24-Stunden-Verfügbarkeit, falls jemand vor geschlossenen Schranken steht
  • Maximale Flexibilität und Komfort für die Parkenden

Welches System besser passt, hängt immer vom konkreten Anwendungsfall ab. Der Trend geht jedoch stark in Richtung Freeflow. Bei Arivo statten wir mittlerweile rund 40 % der Parkflächen unserer KundInnen schrankenlos aus.


Wenn Sie nicht sicher sind, welches System für Ihren Use Case besser geeignet ist, lesen Sie sich unseren Blog-Artikel 'Freeflow vs. Schranken: Vor- und Nachteile im Überblick' dazu durch. Oder lassen Sie sich gerne direkt von uns beraten. Gemeinsam finden wir die optimale Lösung für Ihre Anforderungen. Jetzt Arivo kontaktieren ➔

 

 

5. Einfache Integration von Handyparken

Wer sich für ein digitales Parksystem entscheidet, profitiert von der Möglichkeit, Handyparken oder Parking Apps wie EasyPark oder Parkster zu integrieren. Diese Integration macht den Parkvorgang für die Nutzer noch einfacher. Parkende können sich bereits im Voraus mit ihrem Kennzeichen bei einer Parking-App registrieren und so problemlos ein- und ausfahren.

Die Bezahlung erfolgt je nach Kurzpark-App-Anbieter bequem und automatisch. Je nach Anbieter kann dies per Kreditkarte oder durch Zahlungseinzug direkt nach der Ausfahrt oder gesammelt am Monatsende geschehen. 

Einige Parksystemanbieter bieten bereits fertige Schnittstellen zu etablierten Parking Apps an – bei Arivo sind das beispielsweise Parkster und EasyPark. Dabei ist es ratsam, eine Kurzpark-App zu wählen, die in der jeweiligen Region des Parkflächen-Standortes bereits weit verbreitet und bekannt ist. Bei einem unserer Projekte mit der Stadt Dornbirn wurde deshalb EasyPark erfolgreich in das lokale Parksystem integriert.

Wenn auch Sie auf unsere Kennzeichenerkennung in Kombination mit EasyPark oder Parkster setzen möchten, melden Sie sich gerne bei uns. Jetzt Arivo kontaktieren  

 

 

6. Schnelle Ein- & Ausfahrt

Wer kennt es nicht – nach einem langen Tag wollen alle schnell nach Hause. Doch bei der Parkplatz-Ausfahrt stauen sich die Autos oft bis ganz nach hinten. Besonders stark frequentierte Parkflächen, wie am Berliner Ostbahnhof oder beim Congress Schladming, sind zu Stoßzeiten besonders betroffen. Hier kann die Kennzeichenerkennung Abhilfe schaffen.

Mit einem ticketlosen Parksystem entfällt das Warten oder Anhalten, um ein Ticket zu ziehen oder zu stecken. Der Verkehrsfluss verbessert sich dadurch erheblich. Die Ausfahrt wird für alle schneller und stressfreier und es bildet sich kein Rückstau bei der Ein- & Ausfahrt.

 

7. Maximaler Komfort beim Parken

Die Zukunft der Parkbranche liegt im Komfortparken – ein Ansatz, der den gesamten Parkvorgang für die Parkende so einfach und stressfrei wie möglich gestaltet.

Mit moderner Kennzeichenerkennungstechnologie gehören Wartezeiten bei der Ein- und Ausfahrt der Vergangenheit an. Kein lästiges Ticketziehen, kein umständlicher Gang zum Ticketautomaten, und keine stressige Suche nach dem verlorenen Parkticket mehr.

 

8. Umweltfreundlich

Der Einsatz der Kennzeichenerkennung reduziert den Papierverbrauch in der Parkraumbewirtschaftung erheblich. Dadurch werden Ticketautomaten, die oft störanfällig sind und regelmäßig gewartet oder ersetzt werden müssen, überflüssig.

Da Parkflächenausstattungen ohne bewegliche und anfällige Teile in der Regel länger genutzt werden können, bevor sie entsorgt werden müssen, entsteht weniger Abfall durch veraltete Hardware. Auf diese Weise wird nicht nur der Papierverbrauch gesenkt, sondern die gesamte Anlage wird nachhaltiger.

 

Nachteile

1. Mögliche Fehllesungen

 

Obwohl die Fehlerquote beim Lesen von Kennzeichen in modernen Systemen sehr gering ist, bleibt ein gewisses Restrisiko bestehen. Besonders bei stark verschmutzten Kennzeichen durch Matsch oder Schnee kann es zu Fehllesungen kommen. Daher ist es entscheidend, eine Kennzeichenerkennung zu wählen, deren Detektionsrate nahe bei 100 % liegt. Grundsätzlich sollte sie mindestens 95 % erreichen. Bei uns liegt sie sogar bei über 99,5 %.

Es gibt mehrere technische Möglichkeiten, das Risiko von Fehllesungen weiter zu minimieren:

  • Die richtige Positionierung der Kamera bei der Installation der Parkflächenausstattung
  • Klar definierte Ein- und Ausfahrtsspuren, etwa durch Straßenmarkierungen, Inseln oder Fahrbahnteiler
  • Berechnung des Kennzeichens aus mehreren Lesevorgängen (Voraussetzung ist, dass das Fahrzeug mehrfach und schnell genug erfasst wird.)

Da eine Detektionsrate von 100 % unrealistisch ist, ist es umso wichtiger, dass in der zugehörigen Parking-/Verwaltungssoftware Parkvorgänge von Betreibenden einzeln einsehbar sind. So können Fehlerursachen schnell identifiziert und Probleme gezielt behoben werden.

 

2. Ticketloses Parken für einige noch ungewohnt

Ticketlose Parksysteme mit Kennzeichenerkennung bieten eine moderne und benutzerfreundliche Lösung, sind jedoch noch nicht flächendeckend verbreitet. Der Markt tendiert zunehmend in diese Richtung, da immer mehr Parkhäuser auf diese Technologie umstellen. Heute gibt es nur noch wenige Parkende, die noch nie ein solches System genutzt haben.

 

 

Anfangs empfinden einige Parkplatz-NutzerInnen das System als ungewohnt, kommen aber in der Regel bereits beim ersten Mal gut damit zurecht. Entscheidend für die Umstellung auf ein ticketloses System sind eine klare Beschilderung der Parkfläche sowie eine rechtzeitige Information für Dauerparkende und VertragskundInnen über die Funktionsweise der Kennzeichenerkennung.

 

 

Unsere Erfahrung zeigt, dass sich Parkplatz-NutzerInnen nach der Umstellung auf ein ticketloses System schnell daran gewöhnen – selbst weniger technikaffine oder ältere Personen. Und wer sich einmal an den Komfort des digitalen Parksystems gewöhnt hat, möchte diesen auch nicht mehr missen. 

 

3. Datenschutzrichtlinien müssen beachtet werden!

 

Da Kennzeichen gelesen und im System zur Verarbeitung gespeichert werden, müssen bei der Ausstattung von Parkflächen mit Kennzeichenerkennung Vorschriften zum Datenschutz eingehalten werden. Die WKO liefert detaillierte Informationen in ihren Verhaltensregeln von Garagen- und Parkplatzbetrieben zum Einsatz einer datenschutzkonformen Kennzeichenerkennung.

Hier sind die wichtigsten Punkte im Überblick:

  • Kennzeichnungspflicht: Am Parkplatz muss klar ersichtlich sein, dass Kennzeichenerkennung im Einsatz ist und das Nummernschild bei Ein- und Ausfahrt gelesen wird.
  • Anonymisierung: Nach der letzten aufgezeichneten Aktion, wie der Ausfahrt oder dem Bezahlvorgang, werden personenbezogene Daten automatisch anonymisiert.
  • Einhaltung von Löschfristen: Der Parksystem-Anbieter muss bestimmte Löschfristen der Daten einhalten.

Unsere Technologie wurden im Einklang mit der DSGVO entwickelt und die DSGVO-Konformität der Arivo Kennzeichenerkennung wurde zudem in mehreren Audits geprüft und jedes Mal bestätigt.

 

Fazit

Ticketlose Systeme mit Kennzeichenerkennung sind nachhaltiger und benutzerfreundlicher als herkömmliche Ticketsysteme. Parkflächen-Betreibende profitieren von reduziertem Verwaltungsaufwand und eingesparten Wartungskosten. Parkende erleben maximalen Komfort mit schnellen Ein- und Ausfahrten, selbst zu Stoßzeiten. Die Installation einer Schrankenanlage oder eines Freeflow-Systems sowie die Integration von Parking Apps sind flexibel möglich.

Mögliche Fehllesungen werde durch optimale Kamerapositionierung und klar definierte Ein- und Ausfahrtsspuren minimiert. Zudem sind Detektionsraten von über 99% möglich. Obwohl anfangs bei Systemumstellung Parkende sich erst an das neue System gewöhnen müssen, so passen sie sich erfahrungsgemäß schnell an und kommen insgesamt sehr gut damit zurecht. Werden DSGVO-Richtlinien, wie die Kennzeichnungspflicht und Löschfristen sorgfältig eingehalten, gibt es auch keine Datenschutzprobleme.

Sie sind sich noch nicht sicher, ob die Kennzeichenerkennung das richtige für Ihr Parkhaus ist? Dann melden Sie sich gerne bei uns - wir beraten Sie unverbindlich und besprechen Ihren konkreten Use-Case. Gemeinsam finden wir heraus, wie unsere Kennzeichenerkennung Ihren Parkhausbetrieb effizienter, einfacher und komfortabler gestalten kann.

Gemeinsam finden wir die ideale Lösung für Ihren Use Case.